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Stock Screener

Die 5 beliebtesten Aktienscreener zum Filtern von Top-Aktien

December 21, 2022 - 15 Minuten Lesedauer
Stock Screener for the US Market
Aktien Screener sind das Basis-Werkzeug für jeden Investor oder Finanzanalysten. Mit einem solchen Tool kann man nach bewährten oder eigenen Kriterien, herausragende Wertpapiere finden. Welche Screener beliebt sind und was sie können, beschreiben wir in diesem Post.

Viele Privatanleger vetreten immer noch die Meinung, dass die Auswahl erfolgversprechender Aktien infolge der vielen zu berücksichtigen Daten eine fast unlösbare Aufgabe sei. Es sei fast unmöglich die unzähligen Metriken, Finanzdaten und Kennzahlen, zu sichten, auszuwerten und in die Kaufentscheidung einzupreisen. Wie lief das letzte Geschäftsjahr? Wurden die Gewinne erhöht? Wie hat sich der Aktienkurs entwickelt? Professionelle Anleger dagegen hätten es dagegen leichter, da diese oft in einem Team arbeiteten, die die erforderlichen Fundamentaldaten, Kennzahlen, Märkte und Unternehmen detailliert recherchierten bevor Investmententscheidungen getroffen würden. Diese Einschätzung ist sicher nicht ganz unbegründet, da bis vor wenigen Jahren brauchbare Software, echten Profis vorbehalten war. Jedoch können auch Privatanleger mittlerweile auf die notwendigen Finanzdaten der Aktienmärkte mit einem sogenannten Aktienscreener zugreifen. Hierzu muss nicht einmal eine Software installiert werden. Die meisten Stock Screener sind Cloud-Anwendungen. Einige haben sogar kostenlose Zugänge. Aktienscreener erlauben Anlegern, eine große Menge strukturierter Unternehmenskennzahlen zu sichten. Die Darstellung erfolgt entweder tabellarisch oder auch grafisch. Der Nutzer kann die Kennzahlen mit Konditionen verknüpfen, um daraus Anlagestrategien zu entwickeln. Die Strategien entscheiden dann über den Zeitpunkt des Kaufs oder Verkaufs von Wertpapieren. In diesem Artikel möchten wir aufzeigen, wie das Screening mit fünf ausgewählten Stock Screenern funktioniert.

Was ist ein Aktienscreener?

Aktienscreener sind hilfreiche Tools, die Investoren und Analysten bei der Auswahl passender Aktientitel für ihre Anlagestrategie unterstützen. In wenigen Sekunden durchforstet der Screener Millionen von Daten, um die passende Aktie für die Suchkriterien des Anlegers zu finden. Dabei werden in der fundamentalen Analyse zahlreiche Metriken und Daten berücksichtigt, die der Nutzer mit eigenen Regeln und Validierungen versehen kann. Auf diese Weise ist es möglich, Wertpapiere für verschiedene Anlagestrategien, Laufzeiten, Risikotoleranzen und teils auch persönliche Präferenzen wie Umweltfreundlichkeit zu filtern. Für unerfahrene Anleger stehen meist bewährte Anlagestrategien zum Ausprobieren zur Auswahl. Wer ambitioniert ist, kann sich tiefer in die Finanzwelt einarbeiten, indem er sich mit der Aussagekraft von fundamentalen Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), der Eigenkapitalquote, der Marktkapitalisierung und dem Cashflow vertraut macht und diese in seinen eigenen Strategien nutzt.

Aktienscreener dürfen dabei nicht mit Aktienscannern verwechselt werden. Auch wenn beide Tools zunächst ähnlich aussehen und auch ähnliche Funktionen anbieten, unterscheiden sie sich voneinander. Aktienscanner liefern den Tradern Echtzeitdaten und Informationen von den Börsen, die aktuell passieren. Ein Aktienscreener dagegen liefert quantitative Daten zur vergangenen Kursentwicklung bis heute und eine Historie der Fundamentaldaten aus Geschäftsberichten. Diese helfen dabei, den „inneren Wert“ eines Wertpapiers wortwörtlich zu durchleuchten und auf ihre Eignung für mittel- bis langfristige Investments zu prüfen. Mit einem Aktienscanner arbeiten vor allem Day-Trader, Scalper und Swing-Trader, die blitzschnell Kauf- und Verkaufsentscheidungen, u.U. auch anhand von Kursdifferenzen an verschiedenen Börsen, treffen müssen.

Wie werden Aktienscreener bedient?

Bei den Screenern handelt sich heutzutage mit wenigen Ausnahmen um webbasierte Anwendungen, auch Cloud-Anwendungen oder Software-as-a-Service (SaaS) genannt. Nachdem man sich bei dem Screener seiner Wahl registriert und authentifiziert hat, kommt man in den meisten Fällen direkt in die Suchmaske nach Unternehmen und kann mit der Auswahl seiner Filterkriterien beginnen. Metriken wie Umsatzwachstum, Gewinnmarge, Preis, Marktkapitalisierung und Handelsvolumen können mit Zielvorgaben in die eigene Abfrage eingebaut werden. Je mehr Parameter gewählt werden, umso präziser wird die Auswahl an passenden Titeln.

Von den ausgefilterten Aktien kann sich der Nutzer dann auch die historische Entwicklung relevanter Kennzahlen grafisch anzeigen lassen. So kann ein an Dividenden interessierter Anleger z.B. sich davon überzeugen, ob die Höhe der ausgeschütteten Dividenden über die letzten Jahre regelmäßig gestiegen ist.

Was ein guter Aktienscreener mitbringt

Ein guter Aktienscreener sollte einfach und intuitiv zu bedienen sein. Er sollte Zugriff auf einen möglichst großen Zeitraum von über 10 Jahren in die Vergangenheit erlauben. Manche Anleger stellen sich zu recht die Frage woher die Daten eigentlich kommen. Die Quellen sollten im Idealfall transparent, gut ersichtlich und zuverlässig sein. Da die meisten Anbieter von Screenern ihre Daten bei Dritten einkaufen, können diese jedoch keine Transparenz bieten. Sie haben nämlich selber nicht die Daten aus den Geschäftsberichten extrahiert. Es bleibt zu erwähnen, dass nicht alle Aktienscreener die gleiche Zielgruppe anspricht. Viele Screener haben sich auf eine oder mehrere Anlagestrategien spezialisiert und bieten hier Funktionen, die bei anderen fehlen. Während Buy-and-Hold Anleger viele wertvolle Daten bei einem Anbieter finden, ist es gut möglich, dass ein anderes Tool besser zu den Ansprüchen eines Daytraders passt. Deshalb sollten sich Anleger vor der Auswahl des richtigen Aktienscreeners darüber im Klaren sein, mit welcher Strategie sie ihr Geld investieren wollen.

Was ein Aktienscreener leisten kann

Grundsätzlich ist die Nutzung von Screenern zur Minimierung von Risiken im Wertpapierhandel nicht mehr wegzudenken. Diese erlauben, eine große Menge objektiver Daten zur Bewertung von Aktiengesellschaften zu durchforsten und die Entscheidung, welche Aktientitel es letztendlich ins Portfolio des Investors schaffen, zu erleichtern. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass Aktienscreener nur quantitative Analysen vornehmen können. Sie können Unternehmen auf Basis von Kennzahlen aus Geschäftsberichten, Kursentwicklung, Handelsvolumina und anderen objektiven Indikatoren filtern. Für eine qualitative Betrachtung eines Wertpapiers, die Value Investoren durchführen, kann ein Aktienscreener wenig beitragen. Das Management, das Image des Unternehmens, die Produkte, das Marktumfeld und die voraussichtliche zukünftige Entwicklung spielen eine große Rolle bei der Bewertung einer Investition. Es ist ja auch möglich, dass eine Aktie rein quantitativ betrachtet günstig erscheint, dies aber marktbedingte Gründe hat, da z.B. ein neuer Technologie-Trend das Produkt der Firma unattraktiv erscheinen lässt (wie einst Nokia). Diese eher subjektiven Kriterien, müssen aber vom Anleger aus anderen Quellen zusammengetragen werden. Anleger sollten Stock-Screener als nützliches Tool zur quantitativen Vorauswahl geeigneter Aktien betrachten. Eine finale Bewertung sollte neben quantitativen und qualitativen Ratings auch weitere Faktoren, wie z.B. die Stimmung an den Börsen (Sentiment), berücksichtigen.

Fünf beliebte Aktienscreener für Anleger

Nachdem wir erläutert haben, wie Aktienscreener funktionieren und welchen Mehrwert sie Anlegern bieten, möchten wir jetzt die Screener führender Anbieter am Markt beschreiben. In den folgenden Abschnitten stellen wir fünf bekannte Stock Screener im Detail vor.

  1. TradingView

  2. Zacks

  3. Trade Ideas

  4. Stock Rover

  5. TC2000

    Nachtrag Januar 2023:

  6. SimFin Analytics

1. TradingView

Der größte und bekannteste Aktienscreener wird von der Firma TradingView angeboten. TradingView überzeugt vor allem mit der unglaublich großen Auswahl an Aktientiteln, ETFs, Kryptos und anderen Investmentmöglichkeiten. Andere Anbieter fokussieren sich eher auf bestimmte Regionen oder Branchen. Im globalen Umfeld ist die Plattform TradingView diesen Anbietern klar überlegen. Das Tool deckt die Papiere von über 130 Börsen weltweit ab. Aufgrund dieser enormen Auswahl ist TradingView vor allem für Anleger geeignet, die global und breit gestreut in die internationalen Finanzmärkte investieren wollen.

Stock Screener TradingViewWas die Reichweite angeht, macht kein anderer Anbieter der amerikanischen Firma etwas vor. Die in verschiedenen Quellen zitierten Nutzerzahlen des Finanzportals reichen von 2 bis 30 Millionen. Der Anbieter überzeugt mit über 100 fundamentalen und technischen Daten, die nach Belieben eingestellt und gefiltert werden können. Die Möglichkeit der Visualisierung von Unternehmenskennzahlen und der Kursentwicklung hat ein sehr hohes Niveau. Die Analysemöglichkeiten steigen von dem kostenlosen Zugang zu den Bezahlversionen an. Durch die hohe Anzahl an Nutzern ist mit der Zeit eine sehr aktive Community entstanden, wo sich Teilnehmer untereinander austauschen können.

Um sich bei TradingView einzufinden, haben Nutzer die Möglichkeit, das Programm zunächst für 30 Tage kostenlos zu testen. Im Anschluss an die Testphase wird man entweder zur kostenlosen "Basic" Version herabgestuft oder man entscheidet sich für eine Abonement. Dem Nutzer stehen drei verschiedene Abonnements mit monatlicher oder jährlicher Zahlung zur Verfügung. Die Grundversion "Pro" bekommen Kunden für 14,95 US$ pro Monat. Lediglich fünf Indikatoren pro Chart und zwei Charts in einem Layout stehen dem Nutzer hier zur Verfügung. Bei den Versionen Pro+ und Premium sind es dagegen zehn beziehungsweise 25 Indikatoren. Für einen schnellen Überblick zu möglichen Investments reicht die Pro-Version allerdings aus. Die Pro+ Version wird außerdem um Intraday Charts erweitert, was vor allem für Daytrader interessant ist. Kunden haben hier auch die Möglichkeit, ihre Charts in andere Programme zu exportieren. Die Premiumversion kostet 59.95 US$ pro Monat. Die Anzahl der verwendbaren Indikatoren in einem Chart ist vervierfacht und es kann eine unbegrenzte Zahl an Charts gespeichert werden. Wer Echtzeitdaten von Aktien oder Futures braucht, kann diese bei Tradingview ab der Pro Version kostenpflichtig dazubuchen.

2. Zacks

Wer eine kostenfreie Alternative für sein Aktienscreening sucht, ist beim Anbieter Zacks an der richtigen Adresse. Zacks hat sich über die letzten Jahre den Ruf aufgebaut, einen der besten kostenfreien Screener anzubieten. Bereits die kostenfreie Version reicht für einfache Analysen aus. Bei Zacks können die Nutzer eigens modifizierte Kriterien definieren und so zu noch genaueren Ergebnissen kommen. Eine einzigartige Funktion ist die Earnings ESP (Expected Surprise Prediction), die Unternehmen listet, von denen zu erwarten ist, dass deren aktuelle Gewinne von den Erwartungen der Prognosen abweichen. Dies kann dabei helfen Aktien zu filtern, die in Kürze überraschende Kursgewinne oder -verluste erfahren könnten. Positiv fallen neben dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis bei Zacks die große Zahl an Metriken und die breite Datenbasis auf. Lediglich die Chartanalysefunktion lässt zu wünschen übrig.

Zacks Stock ScreenerDie kostenfreie Registrierung erlaubt Nutzern den Zugriff auf viele Recherchen, den Newsletter, Neuigkeiten und Expertenmeinungen. Wer mit noch mehr Recherchetools arbeiten und Zugriff auf exklusive Expertenanalysen und Premium Screens haben will, ist mit der Zacks Premiumversion gut bedient. Diese Version kann bei Hinterlegung der Kreditkarte zunächst 30 Tage kostenfrei getestet werden und ist danach für 249 US$ jährlich erhältlich. In dieser Version hat der Kunde Zugriff auf die besten Recherchetools für die beliebtesten Anlagestrategien. Die Version Zacks Ultimate ist der Zugang für ambitionierte Investoren. Neben den Langzeitinvestoren kommen hier vor allem Daytrader und Short-Term Investoren auf ihre Kosten. Für Langzeitanleger gibt es exklusive Reports und Empfehlungen zu einer großen Bandbreite an Unternehmen und Investmentstrategien wie beispielsweise Value oder ETFs. Wer vor allem in bestimmte Branchen oder Zukunftstrends investieren will, findet hier eine Vielzahl an Expertenanalysen und Empfehlungen. Der größte Nachteil der Ultimate Version ist sicher der Preis. Nachdem man den Zugang 30 Tage für einen US$ testen kann, kostet der Zugang ab dann 299 US$ pro Monat, also 2.995 US$ jährlich.

3. Trade Ideas

Wer als Daytrader tätig ist, wird wahrscheinlich schon von diesem Tool gehört haben. Die Software des 2003 gegründeten Unternehmens Trade Ideas (kurz TI) bietet vor allem eines; ein schnelles AI Netzwerk, das Informationen in Echtzeit zur Verfügung stellt. Dank diverser Schnittstellen kann die Software von TI mit namenhaften Brokern verbunden werden und bietet somit viele Möglichkeiten für das Handeln. Beim Daytrading geht es vor allem um Schnelligkeit.

trade-ideas scannerImage Source: stockscreenertips.com

Das AI System der Software nutzt sowohl Chart- als auch Fundamentalanalysen, um seinen Kunden in Echtzeit die Papiere mit dem größten Renditepotenzial vorzuschlagen. Da die Server von TI direkt mit den großen und wichtigen Börsen in Nordamerika verbunden sind, können Trades getrackt und getestet werden, um Daytradern die Investmententscheidung zu erleichtern. Während viele Anfänger mit einer standardisierten Maske arbeiten sollten, haben Experten die Möglichkeit, die Parameter ihrer Maske selbstständig zu verändern und so noch bessere Möglichkeiten zu erkennen. Eine Besonderheit von TI ist der Testbereich. Hier können Strategien in Echtzeit und an den echten Börsen getestet und bewertet werden. Dank der Möglichkeit in mehreren Screens zu arbeiten, kann blitzschnell zwischen den Testtrades und den echten Trades hin und her gewechselt werden.

Die herausragenden technischen Möglichkeiten von Trade Ideas haben aber natürlich auch ihren Preis. Das günstigste Abonnement ist das sogenannte Swing-Pack. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Software, sondern eher um eine Art Newsletter, bei der es für 17 US$ pro Monat jeden Sonntag neue Ideen für das Daytrading gibt. Die günstigste Version der Software kostet bereits 84 US$ monatlich, bietet allerdings nur limitierten Zugriff auf die zahlreichen Recherchetools bei TI. Auf einige AI-Tools und Signale muss bei dieser Version verzichtet werden und auch die Backtestfunktionen sind eingeschränkt. Das Premiumpaket für durchschnittlich 167 US$ im Monat bietet dagegen alles, was sich das Herz eines Daytraders nur wünschen kann. Wer ein monatliches Abonnement abschließen möchte, muss bei der Premiumversion sogar 228 US$ im Monat zahlen. Auch bei der Standardversion sind es immerhin noch 118 US$ monatlich.

4. Stock Rover

Der Anbieter Stock Rover bietet eine unglaubliche Auswahl an Fundamentaldaten und Zahlen und Fakten zu Unternehmenshistorien. Kaum ein anderer Anbieter ist in diesem Segment so gut aufgestellt. Er bietet vorgefertigte Screener für die verschiedensten langfristigen Anlagestrategien und ist deshalb bestens für Buy-and-Hold Investoren geeignet. Das eigens entwickelte Scoring-System bewertet Papiere in ihrer Eignung für diverse Anlagestrategien. Ein kleiner Wermutstropfen: Es können lediglich Aktien von amerikanischen und kanadischen Börsen untersucht werden.

Dashboard of Stock RoverMit Hinblick auf eine internationale Diversifizierung ist das ein gewisser Nachteil den US-fokussierte Trader aber sicher hinnehmen können. Beim Daytrading kann Stock Rover der Konkurrenz wie Trade Ideas bei weitem nicht das Wasser reichen. Kurzfristige Anleger haben definitiv bessere Optionen als Stock Rover. Die einfach gehaltenen Analyse- und Recherchetools der 2008 gegründeten Gesellschaft erfreuen sich bei Buy-and-Hold Investoren jedoch großer Beliebtheit. Mit über 500 Filtern und der Möglichkeit von komplexen Kombinationen der einzelnen Faktoren kommt kaum ein anderes Tool in diesem Bereich an Stock Rover heran. Zum Traden kann Stock Rover direkt mit renomierten Brokerhäusern verknüpft werden.

Es gibt keine Möglichkeit den Stock Screener von Stock Rover kostenlos zu nutzen oder zu testen. Beim sogenannten Entry Plan erhalten Kunden bereits Zugriff auf über 4.000 ETFs, 40.000 Fonds und 8.500 nordamerikanische Aktientitel. Auch hier kann schon auf ein hochwertiges Screening zurückgegriffen werden. In diesem Plan für 7,99 US$ monatlich sind bereits viele wichtige Funktionen enthalten. Für 17,99 US$ pro Monat erhält man die Premiumversion. Hier gibt über 90 zusätzliche Metriken und weitere wertvolle Tools, wie beispielsweise die Korrelationsanalyse. Während Investoren beim Einsteigerpaket nur auf fünf Jahre Historie zurückgreifen können, sind es im Premiumpaket bereits zehn. Selbst die teuerste Version Premium Plus ist mit 27,99 US$ pro Monat noch verhältnismäßig günstig. Wer wirklich tief in die Analyse von langfristigen Anlagen einsteigen möchte, sollte sich auch diese Version zulegen. Sie bietet mit über 650 Metriken fast doppelt so viele wie die Premiumversion und hat weitere mächtige Analysetools für die verschiedensten Anlagestrategien zu bieten.

5. TC2000

Zu guter Letzt möchten wir euch noch TC2000 Aktienscreener vorstellen. Als einzige hier vorgestellte Lösung bietet TC2000 keine echte Cloud-Anwendung sondern primär eine Desktop App für Windows und Apple an. Die auf der Homepage unter Downloads auswählbare "Web Platform" ist eigentlich nur eine Webkonsole, in der im Hintergrund die Windows Desktop App eingeladen wird. Insofern merkt man, dass die Benutzerelemente letztendlich die einer Windowsanwendung sind. Deswegen reagiert die Anwendung nicht immer verzögerungsfrei. Gerade beim Verschiebung von internen Fenstern, wie dem Screener (EasyScan®) braucht der Browser eine gewisse Zeit, um den veränderten Inhalt zu rendern.

TC2000 Webkonsole mit Charts und EasyScan® ScreenerTC 2000 bietet eine breite Basis an Fundamentaldaten gepaart mit Indikatoren und auswählbaren technischen Analysen. Im Jahr 1995 hatte TC2000 den Award für den besten Aktienscreener gewonnen, jedoch war dies vor 27 Jahren. TC2000 ist nach wie vor logisch und übersichtlich aufgebaut, jedoch ist das Layout und damit die User Experience nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

TC2000 eignet sich für Anleger, die ihr Geld mittel- bis langfristig an Nordamerikanischen Börsen platzieren wollen. Die herausragende Kombination aus fundamentaler und technischer Analyse liefert eine solide Entscheidungsgrundlage, um geeignete Short- und Long-Positionen zu erkennen.

Für 9,99 US$ pro Monat erhalten Kunden einen Zugang zu allen Grundfunktionen sowie Charts, Beobachtungslisten und Trading Tipps. Wer mit den bewährten Recherchetools von TC2000 arbeiten will, muss auf die Goldversion zurückgreifen. Dieses Abonnement kostet 29,99 US$ im Monat. Es enthält Zugang zu den wichtigsten Screeningtools wie beispielsweise dem EasyScan® stock & option screener, einem Chartzeichentool und der Möglichkeit, auf mehreren Monitoren zu arbeiten (was natürlich bereits jede webbasierte Lösung der Mitbewerber kann). Wer wirklich tief in die Materie eintauchen will, für den eignet sich das Platinum Abonnement für 89,98 US$ im Monat. Es bietet dem Anleger zusätzliche Optionen, insbesondere in Bezug auf die Daten aus vergangenen Trades und Tests und das Nachverfolgen von Benachrichtigungen. Die Platimum Version eignet sich daher vor allem für Anleger, die das Optimum aus ihren Aktieninvestments herausholen wollen.

Wie Stock Rover hat TC2000 den Nachteil, dass lediglich Symbole der USA und der kanadischen Börse gelistet sind.



Nachtrag Januar 2023:


6. SimFin Analytics

Ein neuer Aktienscreener wurde nach 16-monatiger Entwicklungszeit von der Firma SimFin Analytics Anfang 2023 veröffentlicht. SimFin war bis dato nur als Lieferant von Fundamentaldaten mittels API oder Bulk-Download bekannt. SimFin's neuer Stockscreener ermöglicht Aktien regelbasiert, unter Einbeziehung von über 70 Indikatoren und Metriken, zu filtern. Hierbei kann der Nutzer nicht nur einen Ausschluss durch Filterung erzielen, sondern er kann mittels Definition von Konditionen und Wichtungen von Kriterien individuelle Anlagestrategien erstellen. Es können auch eigene, sogenannte "Custom-Indikatoren" zur Erweiterung des Kennzahlenspektrums programmiert werden. Als Ergebnis des Screenings erhält der Nutzer eine Ergebnisliste. Die darin aufgeführten Aktien können jedoch noch nach einem Gesamt-Score gerankt werden. Wertpapiere mit hohem Score erfüllen, die gesetzten Konditionen par excellence, Titel mit geringerem Score nur partiell. Das Score-Ranking lässt schnell somit erkennen, welches die Top-Aktien sind. Die historische Entwicklung oder statistische Position im Gesamtmarkt eines jeden definierten Kriteriums kann direkt als Linien-, Streudiagramm oder Kastengrafik im Screen eingefügt werden. SimFin berechnet jeden Tag über 28 Millionen Datenpunkte neu (7.000+ pro Aktie), um eine tagesgenaue Auflösung zu ermöglichen.

SimFin Analytics - Aktien ScreenerSimFin startet mit rund 4.000 Aktien nordamerikanischer Börsen. Die PRO Version bietet sagenhafte 20 Jahre Historie. Bis Ende 2023 will SimFin seinen proprietären Datenbestand auf die Europäischen Börsen erweitern, sodass dann rund 10.000 Aktientitel abrufbar sein werden.

Der Clou der Anwendung ist, dass das Screener Ergebnis einfach per Mausklick gegen historische Daten backgetestet werden kann. Dieses geht sogar mit der FREE Version von SimFin. Das Backtesting lässt Aussagen darüber treffen, ob z. B. ein Investment von 10.000 US$ vor 10 Jahren, mit der zuvor beim Screening definierten Strategie, Gewinne oder Verluste gebracht hätte. Es stehen tägliche, wöchentliche und monatliche Re-Balancing Intervalle für das Backtesting zur Auswahl. Die zeitliche Wertentwicklung dieses fiktiven dynamischen Portfolios, welches beliebig viele Aktien enthalten kann, wird als Grafik angezeigt. Als Benchmarks kann der Anwender in den Chart einzelne Aktientitel oder Indizes, wie z.B. den S&P 500 einblenden.

Die Bezahlversionen von SimFin gibt es ab 37 US$ pro Monat. Sie verfügen, dank Google's BigQuery Technologie, über eine sagenhaft schnelle Datenverbindung. Selbst komplexe Auswertungen sind damit nach wenigen Sekunden abgeschlossen.

Ein Alleinstellungsmerkmal von SimFin ist die Transparenz der Daten. Da SimFin die Fundamentaldaten über AI-Prozesse selbst generiert und validiert, kann auf den Unternehmens-Detailseiten jede Kennzahl, mit einer klickbaren Verlinkung zum Original-Geschäftsbericht hinterlegt werden. Diese Funktion sollte vor allem professionelle Investoren, die Wert auf qualitativ hochwertige Daten legen, begeistern.


Quellen:

https://www.tradingview.com/
https://www.zacks.com/
https://www.stockrover.com/
https://www.trade-ideas.com/
https://stockscreenertips.com/stock-screener/best-stock-screener/
https://www.tc2000.com/

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